Zur Person von Wilfried Handl

1. zur Apostasie

Wie kaum eine andere der schillernden Persönlichkeiten, die in einer Art Wanderzirkus mit ihren erfundenen Geschichten über ihre angebliche frühere „hochrangige“ Mitgliedschaft bei einer Scientology Kirche durch die Lande ziehen, repräsentiert Wilfried Handl den Archetypus des sogenannten „Aussteigers“ oder „Apostaten“.

Der renommierte Religionssoziologe Bryan Wilson stellte in seiner Studie zum Phänomen der Abtrünnigkeit (Apostasie) fest:

„Weder der objektive soziologische Forscher noch das Gericht kann den Abtrünnigen leichtfertig als verlässliche Quelle für Beweise betrachten. Er muss immer als jemand betrachtet werden, dessen persönliche Vergangenheit ihn für Voreingenommenheit sowohl in Bezug auf seine vorherige religiöse Überzeugung als auch seine früheren Verbündeten prädestiniert. Wenn er so bestrebt ist, gegen seine früheren Verbündeten und Mitglieder auszusagen, muss der Verdacht aufkeimen, dass er aus persönlichen Motiven heraus handelt, um sich zu rechtfertigen und seine Selbstachtung zurückzugewinnen, indem er sich als Opfer darstellt, das in der Folge aber ein reuiger Kreuzfahrer geworden ist. Wie verschiedene Fälle zeigten, ist er leicht beeinflussbar und bereit, seine Leiden zu vergrößern oder auszuschmücken, um jene Sorte von Journalisten zu befriedigen, deren Interesse mehr in sensationellen Schlagzeilen liegt als in einer objektiven Darstellung der Wahrheit.“

Beleg: Gutachten Prof. Wilson zu „Apostate“ vom 3.12.1994, ANLAGE 1

Zu demselben Ergebnis kommt der amerikanische Religionswissenschaftler und Psychologe Prof. Dr. Kliever in einer Stellungnahme vom 4.1.1995:

„Es ist nicht von der Hand zu weisen, dass diese eifrigen und starrköpfigen Gegner der neuen Religionen der Öffentlichkeit, der Wissenschaft und den Gerichten durch ihre leichte Verfügbarkeit und ihren Eifer zur Zeugenaussage gegen ihre frühere religiöse Verbindung und Aktivität eine verdrehte Ansicht der neuen Religionen präsentieren. Solche Abtrünnigen handeln immer im Rahmen eines Szenariums, das sie selbst reinwäscht, indem sie die Verantwortung für ihre Taten der religiösen Gruppe in die Schuhe schieben. In der Tat wurden die verschiedenen Gehirnwäsche-Szenarios, die den neuen religiösen Bewegungen so oft vorgeworfen wurden, lediglich als berechnende Versuche, den Glauben und die Praktiken unkonventioneller Religionen in den Augen von Regierungsbehörden und der öffentlichen Meinung zu diskreditieren, durch Sozialwissenschaftler und Religionsgelehrte in der überwältigenden Mehrheit zurückgewiesen. Solche Abtrünnige können kaum als verlässliche Informanten von verantwortlichen Journalisten, Gelehrten oder Juristen angesehen werden…. Kurz ausgedrückt ist es so, dass Abtrünnige von neuen Religionen nicht den Anforderungen an persönliche Objektivität, persönliche Kompetenz und persönliche Objektivität, die für Gutachteraussagen notwendig sind, entsprechen.“

Beleg: Gutachten Prof. Kliever zur „Apostasie“ vom 24.1.1995, ANLAGE 2

Die Religionswissenschaftler bestätigen nur das, was bereits der frühere Präsident des Landes-Verfassungsschutz NRW, Fritz-Achim Baumann, beim Ausscheiden aus seinem Amt im Sept. 1999 dazu zu sagen hatte:

„Der genannte Fritz-Achim Baumann revidierte seine Ansichten. Weder sei Scientology in Deutschland so stark wie vermutet noch haben die Scientologen eine beherrschende wirtschaftliche Bedeutung. Sogar die liebsten Zeugen der Sektengegner, die ‚Aussteiger, Abtrünnige, die in typischem Apostatenhass heute hasserfüllt herabsetzen, was sie gestern anbeteten, charakterisiert er: „Viele (Aussteiger) waren wohl tatsächlich sehr betroffen … Einige (haben) aus dieser Betroffenheit heraus ihre Erfahrungen dramatisiert.“

Beleg: Buchauszug, ANLAGE 3

2. zur früheren Mitgliedschaft von Handl

Wilfried Handl begann seine „Karriere“ als Mitglied bei der Scientology Kirche in Wien im Jahre 1975. Seine Mitgliedschaft dauerte mit Unterbrechungen von zum Teil 4-jähriger Dauer von ca. Mitte 1975 bis April 2002. Seine hauptamtliche Tätigkeit für die Wiener Gemeinde endete im Mai 1983. Während dieses Zeitraumes wurde ihm die Mitgliedschaft insgesamt drei mal aberkannt. Aufgrund seiner Bittschriften und seiner Versprechen, sich bessern zu wollen, gab man ihm jedes Mal eine neue Chance, so dass er wieder zur Mitgliedschaft – allerdings nur als einfaches Gemeindemitglied – zugelassen wurde. Diese endete letztlich im Jahre 2002. Kirchliche Dienste hatte Herr Handl in den letzten 15 Jahren bei der SK in Wien nicht mehr in Anspruch genommen.

3. zu seiner kurzfristigen hauptamtlichen Tätigkeit für die SK in Wien

Handl war von September 1980 bis April 1981 und erneut von März 1983 bis Mai 1983 – also vor etwa 25 Jahren – wenige Monate kurzfristig und aushilfsweise Leiter der damals relativ kleinen Scientology Gemeinde in Wien. Beide Male wurde er aufgrund seiner unangemessenen Amtsführung und seines Lebenswandels wieder abgesetzt. Wenn Herr Handl nun der „ranghöchste Aussteiger“ von Scientology in Österreich gewesen sein will – so hat er sich den deutschen Medien vorgestellt – so spricht dies nur für die Wiener Scientology Kirche.

Vor seinen beiden kurzfristigen und aushilfsweisen Amtseinsetzungen in der SK in Wien wurde die frühere aktive Mitgliedschaft von Herrn Handl in einer kommunistischen Terrorgruppe (in der Zeit von 1971 bis 1974) in Österreich mit dem Namen „Offensiv Links“ übersehen. Laut eidesstattlicher Erklärungen von Herrn Handl war er in der besagten Terrorvereinigung in Trainingslagern in Kampftechniken (Schießübungen, Herstellung von Bomben und anderen Kampfmethoden, sowie der Haltung geheimer Waffenlager, die zum Einsatz gegen den österreichischen Staat gedacht waren) ausgebildet worden.

Beleg: eidesstattliche Versicherung von Herrn Handl von 1975, Anlage 4

Mit Beginn seiner Mitgliedschaft in der SK in Wien im Jahre 1975 beendete Herr Handl seine diesbezüglichen Aktivitäten in der kommunistischen Untergrundorganisation ebenso wie seinen damaligen Missbrauch von Substanzen. Welchen Weg sein Leben damals eingeschlagen hätte, wenn er damals nicht der Scientology Kirche begegnet wäre, kann Herr Handl sicherlich selbst am besten einschätzen. Dennoch blieben auf Seiten der SK in Wien an seiner Distanzierung von seiner früheren Mitgliedschaft in dem besagten Terrorverein letztlich Zweifel. Er hatte es nämlich während seiner Mitgliedschaft zugelassen, dass andere Mitglieder seiner früheren Terrortruppe die Wiener Scientology Gemeinde infiltrierten mit dem erklärten Ziel, sie zu zerstören und ihren Mitgliedern zu schaden. Heimlich leitete er diesen Personen interne Informationen über andere Mitglieder der SK zu, was ein erheblicher Vertrauensbruch war.

Deshalb wurden all schriftlichen Bitten des Herrn Handl um erneute Zulassung zur hauptamtlichen Tätigkeit für die SK in Wien im Jahre 1985 endgültig abgelehnt. Nach einer Pause von 4 Jahren, diversen Bittschriften und dem Gelöbnis, sich zu bessern, wurde Handl dann wieder als einfaches Gemeindemitglied akzeptiert.

4. zu den Behauptungen von Herrn Handl über Scientology

Generell projiziert Herr Handl seine eigenen vergangenen Verfehlungen auf seine frühere Scientology Zugehörigkeit. Sein erster Vorwurf war – wie zu erwarten, die Scientology Kirche habe die Verbindung zu seinen in den USA bei der Mutter lebenden Söhnen abgeschnitten. Nichts davon ist wahr.

Es gäbe noch so manches über die Person von Wilfried Handl zu erzählen. Am besten überlässt man dies jedoch den Personen, die ihn aus unmittelbarer Nähe kennen gelernt haben – seinem ältesten Sohn und seiner ex-Frau. Die Liste seiner diversen Übel gegenüber seiner Ehefrau, seinen Kindern, anderen Menschen, Freunden wie auch Fremden, aber auch sein verantwortungsloses Verhalten gegenüber sich selbst, ist lang.

Die Weigerung einer geregelten Arbeit nachzugehen, um für sich und seine Kinder nicht sorgen zu müssen, Schwindeleien, Unwahrheiten, gebrochene Versprechen, Betrug gegen die Ehefrau, nicht gezahlte Alimente, nicht eingehaltene Verträge, wiederholte Besuche vom Gerichtsvollzieher, Verhaftungen wegen nicht gezahlter Schulden, Versteckspielerein mit den Gläubigern, Nicht-Kümmern um die eigenen Kinder selbst bei Geburtstagen oder zu Feiertagen, selbst die finanzielle Ausnutzung der eigenen Kinder zum eigenen Vorteil, etc ziehen sich wie ein roter Faden durch die Beschreibungen seiner früheren Ehefrau.

Diese Dinge sprechen für sich und zeigen insgesamt ein erhebliches Maß an Verantwortungslosigkeit gegenüber anderen Menschen wie auch gegenüber sich selbst wegen mangelnder Sorge um die Gesundheit seines Körpers, selbst als er krebskrank geworden war. Nur auf das Drängen seiner früheren Frau hin ging er letztlich in ärztliche Behandlung, damit die Kinder nicht ihren Vater verlieren würden.

Hier einige Zitate aus der Erklärung seiner früheren Ehefrau, für die ihre Ehe eine Tortur war. Über ihre Scheidung sagt sie:

„Ich habe ihn verlassen, nicht weil er aus der Kirche ausgetreten ist, sondern weil er ein Lügner und Betrüger ist, der seine Mitmenschen hintergeht mit der perfekten Fassade eines guten Freundes.

… seine eigenen Kinder zu betrügen [ist] nicht der richtige Weg im Leben. Mein Ex-Mann war damit schon einen Schritt zu weit gegangen, dass er Victor [ältester Sohn] sein Geld aus der Tasche zog, aber dass er jetzt versucht auch noch Kapital daraus zu schlagen, dass die Scientology Kirche daran Schuld sei, dass seine jüngeren Kinder nichts mehr [mit ihm] zu tun haben wollen, und sie (…) benutzt werden, es der Scientology Kirche in die Schuhe zu schieben, damit er sein Buch besser verkaufen kann, die in ihren und meinen Augen absolut nicht zu dieser Entscheidung geführt hat, ist doch mehr als nur ein harter Brocken!“

Beleg: Erklärung der ex-Frau (ehem. Handl) vom 27.11.05, Anlage 4

Sein ältester Sohn beschreibt das Verhältnis zu seinem Vater wie folgt:

„Ich selbst wurde nie gezwungen oder überredet, Mitglied in Scientology zu werden noch irgendeinen Kurs in Scientology zu machen. Ich habe dort nur einen Kurs gemacht und zwar einen Kurs, der mir beim Lernen helfen sollte, was er auch tat. Ich bin daher kein Scientologe und fühl mich auch nicht als solcher.

Ich bin derjenige, der bei ihm geblieben ist. Ich war in meinem letzten Schuljahr und war dabei, meine Matura zu machen. Ich ging zur Schule, hatte einen Job, machte meinen Führerschein, hatte eine Freundin und war für meinen Vater da. Es kam jedoch keinerlei Unterstützung von seiner Seite. Ich musste mir alles selber finanzieren, jedes Hobby, Auto, Führerschein und so weiter.  Stattdessen borgte sich mein Vater von mir Geld, das er mir bis dato noch schuldet und angeblich von seinen Verkaufserlösen seines Buches über Scientology zurückzahlen will. Er unterschrieb einen 2-jährigen Vertrag für einen Computer in meinem Namen, sorgte dafür, dass mein Handy gesperrt wurde, weil er seinen Teil für seine Nutzung nicht gezahlt hatte. Die Kosten belaufen sich auf ungefähr 1000 Euro nur für das Handy. Er hat den Computer verkauft, wo er den Vertrag in meinem Namen unterschrieben hatte, noch bevor der vollständig abbezahlt war und hat fast keine der laufenden Kosten des Vertrages übernommen. Als meine Brüder davon erfuhren, hatten sie genug von ihm.“

Beleg: Erklärung des Sohnes vom 27.11.05 Anlage 5

Ergebnis:

Sowohl nach den Schilderungen seiner früheren Ehefrau als auch nach den Darlegungen der oben zitierten Religionswissenschaftler ist es offensichtlich, dass Herr Handl einen Sündenbock für sein eigenes Versagen sucht. Sein Verhalten und seine Anschuldigungen gegen die Scientology Kirche entsprechen völlig dem üblichen Muster von Apostaten. Hinzukommt, dass er seine frühere Mitgliedschaft vermarktet, um hieraus nunmehr Profit zu schlagen und hoffentlich endlich auch seine Gläubiger und die Alimente für seine in den USA lebenden Kinder zu befriedigen, die lange still gehalten haben.

Insgesamt ist daher Herrn Handl unglaubwürdig und seine Darstellungen über seine frühere Scientology Mitgliedschaft entsprechen genau der Bösartigkeit, die er in der Vergangenheit in seinem Leben gegenüber seiner Ehefrau, seinen Kindern, seinen Gläubigern aber auch gegenüber Vertretern der Staatsgewalt an den Tag gelegt hat.

Kennt man die Vergangenheit von Herrn Handl von vor 1974 und liest man die ausführliche Erklärung seiner früheren Ehefrau und seines ältesten Sohnes über den Terror, dem sie und ihre Kinder in der Ehe ausgesetzt waren, so bekommen die Aussagen von Handl „Ich war Täter“, „ich war Parteisoldat in einem faschistischen System“ ihren korrekten Sinn. Natürlich war er Täter vor Beginn seiner Mitgliedschaft in Scientology in der Terrorgruppe „Offensiv Links“ und auch während seiner Ehe gegenüber seiner Ehefrau und seinen Kindern, und natürlich auch gegenüber seinen Gläubigern inkl. dem Staate.

Und ein „Parteisoldat eines faschistischen Systems“ war er auch, nämlich seines eigenen, mit dem er seine Familie inkl. Kinder, Freunde und Gläubiger terrorisierte, um keine Verantwortung über alle seine Beziehungen zu seinen Mitmenschen übernehmen zu müssen, die nämlich wiederholt unter ihm leiden mussten.

Herr Handl ist damit insgesamt unglaubwürdig.