Das Erdbeben in Mexiko: Hauptquartier des Suchtrupps Los Topos in der Scientology Kirche
Im Hauptquartier des Such- und Rettungstrupps Los Topos, das in der Scientology Kirche in Mexiko City eingerichtet wurde, konzentriert sich der 39-jährige Víctor Ruiz Jiménez mit seinen Kollegen darauf, Leben zu retten. Und genau das tun sie auch. Bisher haben die 300 Topos (span.: Maulwürfe) nach dem Erdbeben mit 7.1 Stärke auf der Richterskala mindestens 26 Überlebende aus den Trümmern geborgen.
In den frühen Morgenstunden des 21. September retteten Los Topos, nachdem sie 36 Stunden nonstop gearbeitet hatten, das Leben der kleinen Paulina Gomez von der Enrique Rebsamen Schule, wo sie am Dienstag lebendig begraben wurde.
Zentimeter für Zentimeter entfernten sie einen Stein nach dem anderen, um Paulina aus der eingestürzten Schule zu befreien, unter der Gefahr, dass die Trümmer noch weiter in sich zusammenbrechen.
Los Topos arbeiten mit 400 Feuerwehrleuten, Zivilschützern, Sanitätern, Krankenschwestern und Ärzten zusammen im Katastrophengebiet. Die meisten der Ersthelfer sind staatliche Angestellte, aber viele – darunter Los Topos – sind ehrenamtlich tätig.
Für Unterstützung sorgten mehr als 500 Ehrenamtliche Scientology Geistliche, die Wasser und warme Speisen ausgaben und ein Zelt aufgebaut hatten, in dem die Katastrophenhelfer zeitweilig vor dem Regen, der ihre Arbeit noch erschwerte, Unterschlupf suchten oder ein paar Stunden schliefen, ehe sie zurück zu den mindestens 45 verschiedenen Orten eilten, wo Menschen in den Trümmern gefangen waren.
Die Scientology Kirche hat fast 15 Tonnen Hilfsgüter wie medizinisches Bedarfsmaterial und Ausrüstung gesammelt, die von den Ehrenamtlichen Geistlichen fast ebenso schnell verteilt wie sie geliefert werden.
Wenn er nicht im Katastropheneinsatz ist, ist Victor Ruiz Jiménez als Leiter eines Zivilschutz-Ausbildungsunternehmens tätig. Nach Mexiko City kam er am Dienstag aus Juchitán, wo er seit 7. September nach dem Erdbeben der Stärke 8,1 im Einsatz war.
In einem Interview schilderte er den Medien heute, wie er zu Los Topos kam und wie sich diese Freiwilligentruppe zu der wirksamen Kraft entwickelt hat, die sie heute sind.
Im Oktober 2015 leistete er Katastrophenhilfe in Guatemala, wo bei einem Erdrutsch 280 Menschen getötet wurden. Dies war sein erster Einsatz bei Los Topos, die damals 648 Verschüttete retteten.
Jiménez beschreibt die Haltung, die Los Topos auszeichnet mit folgenden Worten: „Um zu den Topos zu gehören, muss man Teil der Lösung sein und nicht Teil des Problems sein.“