„Ausbildung“ von L. Ron Hubbard

Unter anderen frühen Abhandlungen von L. Ron Hubbard über Schulausbildung im zwanzigsten Jahrhundert finden wir „Ausbildung“. Es ist ein Auszug aus einem größeren Manuskript von 1938 mit dem Titel „Excalibur“, worin L. Ron Hubbard erstmals gewisse Schlüsselwahrheiten erforschte, die der späteren Entwicklung der Dianetik und Scientology angehören. „Ausbildung“ wird hier zum ersten Mal präsentiert und trägt viel dazu bei, den Weg der Forschung, den er in den darauf folgenden Dekaden durchwanderte, zu erhellen.

Ausbildung

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Soviel ich weiß, haben wir an unseren Schulen keine Prügelstrafe mehr. Jedoch haben wir sehr viel Arbeitsüberlastung an vielen unserer Schulen und auch eine Menge unnötiger Last, was Fachgebiete betrifft.

Aber lassen Sie mich hier und jetzt sagen, dass jemand, der eine unglückliche Schulausbildung hatte, niemals fähig sein wird, glücklich zu sein, außer es gelingt ihm, solche Höhen zu „erreichen“, dass es einen schwindlig macht, daran zu denken.

Es ist erschreckend, wie die Ausbildung versucht, alle Kinder geistig auf dieselbe Stufe herabzusetzen. Es gibt genauso viele Abstufungen und Arten von Intelligenz, wie es Kinder gibt.

Die herzloseste, nutzloseste, verdammenswerteste Sache, die jemals erfunden wurde, war das Gruppenexamen. Hier lernt die Klasse persönliche Verbitterung kennen. Der „gescheite Junge“ ist nicht immer gescheit. Er hatte eine Chance, weil er zu Hause Sicherheit genießt, und seine einzige Angst in diesem Leben ist, dass er vielleicht kein Ingenieur werden wird.

Solch ein Junge ist immer äußerst ärgerlich, solch ein Mädchen ist immer ein bisschen zu blasiert.

Warum?

Weil bei der Prüfungsarbeit ausgewiesen wird, dass dieser Junge oder dieses Mädchen mehr „Intelligenz“ hat als der Rest der Klasse.

„Die Gesellschaft“ wird für diesen Jungen und für dieses Mädchen betrieben. Ihr geistiges Rüstzeug ist durchschnittlich, ihr Familienleben ist gut. Ihre Kleidung ist gerade gut genug und auch ihr Aussehen ist gerade gut genug.

Wenn man sie wirklich auf die Probe stellt, stellt man oft fest, dass es dem Jungen und dem Mädchen an Vorstellungskraft mangelt, aber dass sie das besitzen, was wir ein ausgezeichnetes Gedächtnis nennen.

Das ist ihr Hauptcharakterzug (und hierbei können wir beinahe verallgemeinern): Sie haben vollständiges Vertrauen in ihren Lehrer. Ihr Elternhaus ist gut geführt, und sie werden dort nie durch ein Gefühl der Unsicherheit beeinträchtigt.

Die Schule stempelt ihre Diplome ab, und für die Welt ist es ganz selbstverständlich, dass hier der Junge Nummer Eins und das Mädchen Nummer Eins sind, und so kommt es, dass der Junge eine Stellung kriegt.

Er wird angewiesen, zum Dock hinunterzugehen und zu sehen, wieviel Kies sich auf einem Lastkahn befindet. Sechs Stunden später kommt sein Chef hinunter, um zu sehen, was ihn aufhält, und da sitzt der Junge auf einem Poller, umgeben von Papierblättern, wobei er wild mit seinem Rechenschieber arbeitet, um die Kurve zu errechnen, die die Gesamtsumme des Kieses ergeben wird und …

Der Chef braucht fünf Sekunden dazu. Spöttisch lenkt er die Aufmerksamkeit auf den Tiefgang des Lastkahns und das Problem ist gelöst. Das kommt des Öfteren vor und hat altgediente Ingenieure so verblüfft, dass eine sehr ungesunde Vorstellung verbreitet ist, nämlich, dass „Hochschulkerle dumm sind!“

Von Natur aus war dieser Junge fähig, mit einem sehr guten Gehirn leicht durchs Leben zu gehen, und zu spät beginnt er, seine angehäuften und unzusammenhängenden Gedächtnisdateien zu benutzen. Wenn er eine Kurve sieht, wird er von Formeln über Kurven und nichts anderem überflutet.

Copyright 2010 Scientology Kirche Deutschland e. V. Alle Rechte vorbehalten.Er hat keine Vorstellungskraft, sagen sie. Und das stimmt. Er hat mehr Fakten gehabt als Probleme – und diese kleinen Dinge im Text sind keine Probleme.

Nun, so sagt der Professor salbungsvoll, dann haben wir endlich den perfekten Verstand!

Dem ist nicht so. Ich versuche zu sagen, dass ein Berg auswendig gelernter Fakten nicht Bildung ist und es niemals sein wird, und wenn das nicht zusammen mit den allgemeinen Examen fallen gelassen wird, werden wir weiterhin zerstören und wir werden weiterhin unsere Genies in die Einsamkeit treiben, wo sie manchmal ihr Glück finden, aber wo sie sich viel öfter eine Kugel durch den Kopf jagen.

Dieser Junge hätte, indem er dieses dumme Pauken-Pauken-Pauken von Fakten, Fakten, Fakten, die er niemals aufeinander zu beziehen versucht hat, fallen gelassen hätte, an seinem Abschlusstag mit irgendeinem hochrangigen Ingenieur gleichziehen können oder was auch immer.

Wie können sich die Kanäle dieses Mannes jemals entwickeln, wenn alle Fakten gleichwertige Fakten zu sein scheinen? Wenn er daher an eine Kuh denkt, überfluten und ertränken ihn sofort zehn Texte über Biologie und sechs über Industrie und neun über Viehzucht.

Und die ganze Zeit wollte er nur wissen, wie man eine Kuh treibt.

Daher ist das Prüfungssystem doppelt schlecht. Man muss alles, was einem seine Bücher und Lehrer erzählen, auswendig lernen und schlucken, ohne jemals irgendetwas davon in Frage zu stellen, wenn man eine gute Note bekommen will. Lassen Sie ihn etwas in Frage stellen, und er kommt zu einem halben Dutzend Schlüssen, wovon einer ein ungesunder ist: Der Professor ist ein Narr. Aber das ist ungerecht Professoren gegenüber, denn Professoren sind keine Narren, sondern hochausgebildete Menschen, die durch ein System niedergehalten werden, das vom öffentlichen Zetergeschrei herkommt, dass Mama und Papa wissen wollen, was Hans in der Schule macht.

Das ist Sache des Professors und Sache von Hans.

Die allgemeine Haltung der Studenten gegenüber Professoren ist, wenn man sie sich vor Augen hält, wirklich schlimm, und noch schlimmer, wenn man sie sich anhört. Die ganze Bitterkeit der Burschen, die wirklich intelligent sind, geht geradewegs gegen den Professor an, der selbst nur das Opfer der Massenausbildung ist.

Ein Universitätsprofessor muss alle Fehler übernehmen. Und ein Universitätsprofessor verdient viel Besseres als das. Ein schlimmeres System ist in Betrieb als das der Universität, welches selbst beträchtlich verändert werden könnte, wenn die Grundlagen verändert würden, was aber wenig bewirken kann, solange diese Grundlagen nicht geändert sind.

Die Schulen des CVJM [Christlicher Verein junger Männer] verdienen viel mehr Anerkennung als sie bekommen. Es ist wahr, dass es kleine Schulen sind, aber es sind viele. Und das Leben junger Männer wurde wiederhergestellt – nicht durch irgendeine „Christlichkeit“, sondern durch die Art von Lehrern, die von diesen Schulen angezogen zu werden scheint. Sie beginnen mit einem jungen Mann ganz unten und ziehen ihn so heftig ganz nach oben, dass er nie ganz mitkriegt, dass er lernen muss. Und er weiß mehr, wenn er in eine Schule des CVJM bis zum Ende der Oberstufe geht, als er wissen würde, wenn er Schule, Hochschule und Universität an irgendeinem anderen Ort, den ich kenne, absolvieren würde.

Es gibt einen Grund dafür, der sehr seltsam ist und der auf den ersten Blick keinen vernünftigen Sinn zu ergeben scheint. In Wirklichkeit wurde es als eine scharfe Kritik dieser CVJM-Schulen angesehen und hat verhindert, dass einige von ihnen ihre Anerkennungsbescheide umgehend bekamen.

Es wird ihn nicht so viel „gelehrt“.

Das ist alles.

Copyright 2010 Scientology Kirche Deutschland e. V. Alle Rechte vorbehalten.Er flitzt durch die Arithmetik zur Stereometrie mit einem Mangel an Gründlichkeit, der beinahe jedem Pädagogen Kummer bereiten würde. Aber wenn dieser junge Mann am oberen Ende herauskommt, schaut er auf eine fröhliche Jugend zurück, und wenn er schließlich austritt, weiß er mehr über die Fachgebiete als jemand, der zwanzigmal so viele Daten einpauken musste.

Das ist eine wirkliche Ausbildung. Wir sprechen viel über „Ausbildung“ und die ist an sich so kriminell verallgemeinert, dass ich empfehle, sie ganz und gar wegzuwerfen und „Wahrnehmen“ an ihre Stelle zu setzen.

Der Engländer erhält eine gute Chance, die Gründlichkeit seiner höheren Privatschule, u.a. in Oxford, abzuschütteln, weil er seltsamerweise z.B. bei weitem nicht so viel Zoologie durchmacht wie sein amerikanischer Kollege.

Wir denken, je mehr Fakten wir lehren, desto mehr wird das Kind lernen. Das stimmt – bei einer Prüfungsarbeit. Aber das Kind, das in Fakten keine Sicherheit sehen kann, wird keine Fakten nachplappern, und so ist dieses Kind dumm, obwohl es in Wirklichkeit das werdende Genie ist.

Das ist die Antwort auf jenes altbekannte Rätsel vom intelligenten Jungen und dem Mann, der die Hochschule verließ, noch bevor er sie richtig begonnen hatte. Der Letztere wird meistens der Chef des Ersteren. Wenn Schule das Endziel ist, ist sie nur für denjenigen, der nachplappert, das Ende der Glückseligkeit. Von da an ist alles Verwirrung und sein Verstand ist dem Leben in kläglicher Weise nicht gewachsen.

Es gibt eine Antwort. Und diese Antwort muss angewendet werden, wenn wir nicht weiter ausbilden und dann unsere Köpfe verwundert über die Ausgebildeten schütteln wollen.

Der Bursche, der mich eines schönen Tages anhielt und fragte, welche Kurse er belegen sollte, wusste, dass ich nicht mehr über seine Zukunft wusste als er. Er ist jetzt in Luzon und beaufsichtigt dort ein Bergwerk, aber so unglaublich das auch klingt, hat er nie irgendwo Bergbau studiert. Nur indem er das Gebiet, das er studiert hatte, vollständig verließ, war es diesem Mann möglich, sein Glück zu finden – und er studierte Schießwesen auf der Marineakademie und Kunst im College.

Das hervorragendste Mathematiklehrbuch, das je geschrieben wurde, ist ungefähr so groß wie eine Handfläche. C. M. Thompson, ein Engländer, litt so sehr in seinem Unterricht über Infinitesimalrechnen, dass er der Welt ein unbezahlbares kleines Juwel namens Calculus Made Easy (Infinitesimalrechnen leicht gemacht) schenkte. So wie Thompson es voraussagte, wird jeder Professor Ihnen sagen, dass es ein „durch und durch schlechtes Buch“ ist. Nichtsdestoweniger ließ es manch einen Jungen schnell durch das Infinitesimalrechnen kommen, der sonst beschimpft worden wäre und sich hilflos gefühlt hätte, weil er durchgefallen wäre.

Ich bin ständig erstaunt über die Unfähigkeit amerikanischer Studenten, Spanisch zu sprechen. In Europa finden es die Kinder nicht so schwierig, drei oder vier Sprachen fast ohne Fehler zu sprechen.

Wenn wir vier Monate bräuchten, um das Geometriepensum des ersten Monats zu lehren, und dann vier weitere Monate, um die Geometrie des zweiten und dritten Monats zu lehren, dann hätten wir Studenten, die die Geometrie für immer und ewig beherrschten – und ich meine für immer und ewig, bis zum Tod.

Es ist nicht meine Absicht zu kritisieren. Ich lästere nicht, noch bettle ich. Einem Professor zu sagen, dass etwas getan werden sollte, heißt jemandem zu sagen, dass er nicht fähig ist, es richtig zu machen. Aber das muss über Bord geworfen werden, da es diesen „Fortschritt“, den wir so sehr wollen, lange verhindert hat.

Der Professor kann nicht anders, denn er übernimmt ein System als „Präzedens“. Präzedens an sich deutet auf einen Mangel an Fähigkeit hin, sich einen neuen Weg auszudenken.

In jeden Menschen legen wir die Gesamtheit unseres eigenen Wissens und Denkvermögens. Das sollte eine Art Gesetz sein, da es zahllose Übel in jeder Bestrebensrichtung lösen könnte. Es sollte geschrieben stehen, dass man zuerst die exakten Fähigkeiten seines Studenten oder Arbeiters herausfinden und ihn dann entsprechend beschäftigt halten sollte. Das sollte das Ziel der Industrie sein – dazu gehört, dem Direktor beizubringen, die Leistungsfähigkeit seiner Leute zu kennen oder dem Fabrikbesitzer beizubringen, die geistigen Fähigkeiten seines Direktors zu kennen.

Wir haben das bei unseren Lehren vergessen und es ist eine Sache, an die man sich erinnern muss.

Professoren wissen so viel, dass sie vergessen, wie wenig andere Leute wissen. Deshalb ist hier ein brauchbarer Plan für besseres Wissen.

Das Baby sieht etwas und schaut es verwundert an. Dann fragt es Mama, was es ist. Sie sagt, es ist ein Ofen und er brennt kleine Mädchen. Drei Tage später hat sich das Baby verbrannt.

Das Baby hört Mama zu, wie sie ihm sagt, dass es „Mama“ sagen soll und das Baby gurrt nur. Aber Mama hat Süßigkeiten und sagt „Mama“ und das Baby ruft „Mama“ und danach denkt es, dass Mama ein liebes Wort ist.

Nachdem das Baby sagt: „Ich hab nit, Pappi“, „Mich auch groß g’nug, Pappi“ und „Es war supa, Pappi“, beginnt das Baby Deutsch kennen zu lernen.

Habe ich Recht?

Und dann treibt das Baby so dahin, mit „nit“ und „mich“ statt „ich“ und mit immer mehr falsch ausgesprochenen Wörtern, bis es beinahe zehn Jahre alt ist, zu welchem Zeitpunkt die Schule es sehr sanft zu korrigieren beginnt.

Das Baby wird fünf Jahre alt und beginnt Märchen zu lesen und wandert in den Wäldern herum auf der Suche nach einer Waldnymphe, die aus einem Baum hervorhuscht, mit einem Sack Gold, der nie, nie leer wird, ganz gleich, wie oft man ihn ausschüttet.

Diese drei Fälle sollten einem eine Vorstellung von einer Lösung geben. Im ersten ist es unmöglich, jemandem etwas beizubringen, ohne es mit Angst oder mit einem Beispiel durchzusetzen. Dieser erstere Fall ist die Prügelstrafe, aber welch grausame, unnötige Sache! Es gibt keinen Grund, Schmerz zuzufügen, um zu lehren. Es gibt keinen Grund zu sagen: „Wenn du das nicht lernst, wirst du es nie zu etwas bringen.“ Das ist Furcht. Es ist auch falsch zu sagen: „Du wirst gescheit sein, wenn du das lernst.“

Jedes davon ist auf irgendeine Art Angst und das letzte ist eine Aussage, dass das Kind nicht gescheit ist.

Wenn Mama das kleine Mädchen sehr sanft zum Ofen mitgenommen hätte und gesagt hätte: „Schau, da ist ein Feuer drin. Schau, wie heiß es ist! Es wird dich warm halten.“ Das Kind findet das Feuer hübsch und bewundert es und beginnt vielleicht, danach zu greifen. Aber es ist heiß dort in der Nähe. Es zieht sich mit einem törichten kleinen Lächeln zurück und sagt „heiß“, und der Zweck ist erreicht.

Beim Lehren der Sprache bleibt die Regel immer dieselbe. Man lernt eine Konjugation und ein halbes Dutzend Wörter und dann ist da plötzlich ein in der Sprache gedrucktes Buch und schon benutzen wir Spickzettel und gekritzeltes Deutsch oberhalb der Wörter. Was für eine Zeitverschwendung für den Professor und den Studenten!

Copyright 2010 Scientology Kirche Deutschland e. V. Alle Rechte vorbehalten.Es ist besser, eine ganz andere Methode zu gebrauchen. Zuerst gibt es da einige sehr schöne Romane über Reisen. Südamerikanische Länder zum Beispiel gehören zu den schönsten der Welt. Im Süden von uns haben wir ein wahres Paradies. Und wenn wir dorthin fahren, sind wir Dummköpfe, was die Sprache betrifft. Vier Jahre Spanischunterricht in der Oberschule und in der Hochschule sind weniger wert als ein Monat Mexiko.

Das Schreckgespenst der Konjugation sollte begraben werden, wenn wir Sprachen lernen müssen. Korrekte Konjugation ist sehr schön und genau, aber sie ist keinen Pfifferling wert, wenn man sich am Strand befindet und versucht, die Wörter zu finden, um einem Ladenbesitzer zu sagen, dass man für eine Mahlzeit den Platz sauber machen würde. Er denkt normalerweise, dass man versucht, einen Poloschläger zu kaufen.

Ich habe es ausprobiert. Ein kleiner amerikanischer Junge war einmal ein Freund eines spanischen Jungen und lernte in ungefähr einer Woche hundert oder mehr spanische Wörter. Plötzlich bekam seine Mutter die Idee, dass der Junge Spanisch lernen wollte, und schickte ihn zu einem Doktor, der gut Spanisch sprach. Ergebnis? Ein vollständiger Trümmerhaufen eines zukünftigen Linguisten, nur weil der Doktor sagte: „Nun, das ist amor. Wir sagen amo, ama, amas …“

Tödliche Munition, um jegliches Streben abzutöten.

Einen Wortschatz von 500 Wörtern zu lernen, ist nicht schwer, solange man keine Stolpersteine hat, die einen davon überzeugen, dass es schwierig ist, eine fremde Sprache zu sprechen.

Ich würde gerne das Ergebnis sehen, wenn eine Schule ihren Schülern einen solchen Wortschatz mit der Erklärung lehren würde: „Das ist Spanisch. Niemand sonst in der Schule außer euch Schülern wird wissen, worüber ihr sprecht, wenn ihr Spanisch sprecht.“

Spanische Filme mit englischen Untertiteln und mit einfachen Dialogen werden mehr Spanisch in einer Stunde lehren, als ein Text in einem Jahr.

Die Geschichtsklasse darf nicht zum Nachplappern von Zeitangaben gebracht werden, denn Zeitangaben sind nichts und werden leicht vergessen. Nehmen Sie lieber Geschichtsperioden her und nutzen Sie die Fantasie mit einer Zurschaustellung von Kleidern, Sportarten, Kindern, Königen, Soldaten, Politikern, Matrosen, Booten, Hunden und, kurz gesagt, mit der Geschichte von Leuten, nicht mit Ereignissen. Kinder interessieren sich nur für Leute. Das ist alles. Ein Datum ist ein Datum.

Um Lehrer zu sein, braucht man eine ausgezeichnete Vorstellungskraft, und um in dieser Welt glücklich zu sein, braucht man ein ausgezeichnetes Urteilsvermögen. Wenn allen Kindern gelehrt würde zu urteilen, wenn sie einige Fakten lernen, dann hätten sie das, was die Natur für sie beabsichtigte, eine bessere Burg zu ihrer Verteidigung.

Was andere Fächer betrifft, je weniger gelehrt wird, um so mehr kann zueinander in Beziehung gesetzt werden. Zum Beispiel: Verlangen Sie im Englischunterricht von keinem Kind zu sagen, was Tennyson meinte. Kein Mensch auf dieser Welt hat jemals herausgefunden, was Tennyson meinte, am allerwenigsten Tennyson selbst. Das Versmaß durchfließt einen wie Musik, und schöne Damen und fröhliche Ritter tanzen oder stürmen durch die Zeilen. Ein Rohling wie Lanzelot genügt, ohne sich fragen zu müssen, was Tennyson meinte.

Copyright 2010 Scientology Kirche Deutschland e. V. Alle Rechte vorbehalten.Und da ist Englisch. Und es gibt keinen sichereren Weg, um Kinder von der Literatur wegzutreiben, als diese Literatur zu verehren und ein großes Getue damit zu machen, wie großartig sie war. Das Schlechteste von Dickens ist in Zwei Städte enthalten. Dickens hat wirklich einige gute Geschichten geschrieben, wie z.B. Barnaby Rudge. Das genügt, um jeden aufstehen und Beifall spenden zu lassen. Doch er brachte es wie ein wirklich professioneller Schriftsteller heraus. Er schrieb, um zu unterhalten, wenn er Romane schrieb, und nebenbei reformierte er das englische Schulsystem.

Es ist nicht notwendig, ein Buch mit der ganzen Klasse gleichzeitig zu lesen. Das mindert den Genuss. Ein Kind kann einen mündlichen Buchbericht geben, wenn es gefragt wird: „Hat dir diese Geschichte gefallen, Hans?“ „Na klar. Mensch. Der Kerl konnte wirklich kämpfen!“

Es gibt Zeitschriften für Jungen und Zeitschriften für Mädchen, die genügen, um ein Kind eine Lesekarriere beginnen zu lassen. Das Kino hat so seine Vorzüge, aber es sind alles passive Vorzüge, da sie den Verstand nicht zur bildlichen Vorstellung anregen. Der Film gibt alles weg und überlässt einem nichts, das man zweckmäßig einordnen muss.

Und wenn wir gescheite Kinder haben sollen, müssen wir ihnen beibringen, zu denken. Jeder hat das gesagt, aber niemand hatte eine wirklich Antwort.

Vielmals haben Menschen gesagt: „Er lernte nie, wie man studiert“, bezüglich eines armen verstörten Burschen, der keinen Gedächtnis-Verstand hatte – der wirklich gelernt hätte, wie man studiert.

Solange Kinder und junge Männer und Frauen Vergnügen am Lernen finden, werden sie das Leben hindurch weiter lernen – und davon hängt ihr Glück ab.

Die Fähigkeit, Fakten zu assoziieren, um eine Lösung zu formulieren, hängt von den Fakten ab, die man besitzt und von nichts anderem. Es gibt hier keinen Hokuspokus und kein magisches Trommeln. Der menschliche Verstand ist ganz klar ein Computer und kein Mensch in einem Büro ist dumm genug, um zu glauben, dass seine Addiermaschine die Zahlen der monatlichen Buchführung zusammenzählen wird, bevor er diese der Maschine eingegeben hat. Das ist das unumstößliche Gesetz und es ist wohlbekannt.

Darf ich fragen, wie es dann möglich ist, dass irgendjemand etwas löst, bevor er wenigstens ein Minimalwissen davon hat? Wie kommt es dann, dass ein geschulter Denker einige verschiedene Informationen von etwas nehmen kann und zu einem Ganzen gelangt, wenn Menschen, die sich ihr ganzes Leben lang auf diesem Gebiet abgerackert haben, keinen Blick auf die Wahrheit erhascht haben? Das ist der Fall mit einem jungen Schminkkünstler, der von allen Chemikern im Land zurückgewiesen worden war und schließlich einige Wochen studierte und seinen eigenen Kunststoff herstellte.

Jeder ist verblüfft über diese seltsame Erscheinung. Aber sie ist nicht seltsam und wenn wir die Menschenkinder ein glücklicheres Leben führen lassen wollen, dann müssen wir sie so unterrichten, dass sie jedes normale Problem leicht lösen können. Um das zu tun, müssen wir Fakten haben. Wirkliche Fakten, die dem Kind bleiben werden.

Den Deckel eines Schädels zu öffnen und vierzig Bücher in ihn hineinzuleeren, um dem Besitzer ein Diplom und einen Titel zu geben, ist keine Ausbildung, sondern Schlächterei.

Wir haben Bibliotheken und brauchen keine lebendigen Aktenschränke.

Der Junge und das Mädchen, die als Klassenerste abschließen, finden gewöhnlich eine wunderbare Stellung; das stimmt; aber normalerweise als wandelnde Aktenschränke. Das ist ihnen gegenüber nicht fair. Es stimmt, ihre Diplome und ihre Beurteilung haben viel dazu beigetragen, sie auf eine gehobene Position zu bringen, weil „die Gesellschaft“ solche Dinge schätzt. Aber derjenige Vater ist unglücklich, der einen Jungen hat, der unter dem Bombardement von Fakten, der Schande des Versagens und der Verachtung der Leute, die älter sind als er, plötzlich müde und matt wird. Dazu kommt gewöhnlich noch elterliche Scham und sogar Zorn. Hat es jemals solche Verrücktheit gegeben?

Manchmal steigt ein Junge oder Mädchen mit großem Urteilsvermögen und ohne große Besorgnis raketenartig zur Spitze der Klasse auf und erzielt Auszeichnungen und sportliche Leistungen, ohne sich anscheinend viel daraus zu machen. Ihr Los ist viel besser, aber das sind die wirklichen Genies der Welt und ein Bildungssystem hat sie daran gehindert, der „Erfolg“ zu sein, der sie hätten sein können.

Wir stehen vor Arbeitslosigkeit und viele der minderen Aufgaben werden von Männern und Frauen ausgeführt, die für bessere Positionen ausgebildet wurden. Das Mädchen, das Innenarchitektur studierte, kann in einem Kaufhaus angetroffen werden, wo es eine lächerliche Summe im Vergleich dazu verdient, was seine Ausbildung gekostet hat. Der Ingenieur wird zum Vermesser, weil die Arbeiten für die Straßenkonstruktion von den Neffen der Regierungsbeauftragten ausgeführt werden. Der ausgebildete Biologe findet sich mit vierzig Jahren als Schuhverkäufer wieder.

Das ist nicht deshalb so, weil sie weniger gut wären, sondern weil es einen Überfluss an Diplomen auf der Welt gibt. Tatsächlich sind die Männer und Frauen, die solche Stellungen annehmen müssen, wahrscheinlich am besten für die höheren Stellungen ausgerüstet. Es gilt als Empfehlung, im Klassendurchschnitt abzuschließen – aber nicht in der Geschäftswelt. Solche Dinge werden sich jedoch sehr bald ändern.

Alle diese Leute ergeben gute Lehrer, besonders wenn sie sich zu ihrer eigenen großen Verwunderung in der Welt durchgeschlagen haben. Wenn solche Leute auf Lehrstühle in ihrem eigenen Tätigkeitsfeld gesetzt würden, könnten die zur Zeit überarbeiteten Lehrkörper eine kleine Chance haben, ein ruhigeres Leben zu führen, ohne unter finanziellem oder Ansehensverlust zu leiden, da, wenn sich die Armee vergrößert, die Wachtmeister immer zu Hauptmännern befördert werden.

L. Ron Hubbard