griech. heros = stark, kräftig
Szenenamen: Brown Sugar, Dope, H, Junk, Schnee, Shore, Smack
Heroin wurde erstmals 1898 vom deutschen Pharmakonzern Bayer hergestellt. Es wurde zunächst als eine Art Hausmittel auf den Markt gebracht, etwa wie Aspirin, aber auch als vermeintliches Heilmittel für Morphium-Abhängige. Daran hat sich bis heute im Grunde nichts geändert. In den Vereinigten Staaten war die Abhängigkeit von Opium schon damals ein Problem. Die „Lösung“ bestand darin, Abhängigen einen chemisch weiterentwickelten nicht süchtig machenden Ersatz anzubieten, nämlich Morphium. Das Ergebnis war, dass die Abhängigkeit von Morphium schließlich ein noch größeres Problem darstellte. Genau wie bei Opium wurde nun zur Lösung des Morphiumproblems eine andere „nicht süchtig machende“ Ersatzdroge eingesetzt: Heroin – das sich jedoch als noch Sucht erzeugender erwies als Morphium. Zur Lösung des Heroinproblems wurde also ein weiterer „nicht süchtig machender“ Stoff benötigt: Methadon. Methadon ist heute das staatlich geförderte „Mittel der Wahl“, wenn es um Heroinsubstitution geht, es erweist sich jedoch immer mehr als noch Sucht erzeugender als Heroin. So kann beispielsweise der Entzug von Methadon 3 bis 5 mal länger dauern als bei Heroin und ist weitaus problematischer. History repeats …
Erscheinungsformen:
In seiner reinsten Form ist Heroin ein feines, weißes Pulver. Am häufigsten kommt es jedoch in den Farben Rosa, Grau, Braun oder Schwarz vor. Die Verfärbungen rühren von den Zusätzen her, die verwendet werden, um es zu strecken – z.B. Zucker und Koffein. Straßen-Heroin wird manchmal auch mit Strychnin oder anderen Giften versetzt. Heroin wird intravenös gespritzt, geraucht oder geschnupft.
Kurzfristige Effekte:
Unter den anfänglichen Wirkungen des Heroins ist eine plötzliche Zunahme des Empfindungsvermögens – ein „Rush“. Dies wird oft von einem Gefühl der Wärme auf der Haut und einem trockenen Mund begleitet. Manchmal kann es beim Einführen der Droge auch zu Erbrechen und starkem Juckreiz kommen. Sobald die ersten Wirkungen nachlassen, ist der User für mehrere Stunden schläfrig. Die elementaren Körperfunktionen wie Atmung und Herzschlag verlangsamen sich. Bereits wenige Stunden nachdem die Wirkung nachgelassen hat, entwickelt der Körper ein starkes Verlangen nach mehr. Wenn der Abhängige keinen weiteren „Schuss“ bekommt, setzen extrem ausgeprägte Entzugserscheinungen ein. Zu den typischen Entzugserscheinungen zählen Schlaflosigkeit, Unbehagen, Schmerzen in den Knochen, Durchfall, Erbrechen und ein intensives Gefühl des Unwohlseins. Das vom User ersehnte Hochgefühl hält dagegen nur einige Minuten an.
Langfristige Folgen:
- Appetitlosigkeit
- Schlaflosigkeit
- Schweißausbrüche (kalter Schweiß)
- Entmineralisierung und Verfall der Zähne
- Schwächung des Immunsystems
- Erkrankung der Atemwege
- Lähmung, voll oder teilweise
- Koma
- verringerte Libido, Unfähigkeit zum Orgasmus
- langfristig Impotenz bei Männern, Menstruationsstörungen bei Frauen
- Verschlechterung des Erinnerungsvermögens und der intellektuellen Leistung
- Introvertiertheit
- Depression
- Lernschwierigkeiten, vermindertes Aufnahme- und Erinnerungsvermögen, Konzentrationsschwierigkeiten.
- Persönlichkeitsveränderungen, Veränderung der Gemütslage.
- Rückzug in sich selbst – mit entsprechenden Problemen bei der Lebensbewältigung.
- Motivationsmangel, Ziellosigkeit, Interesselosigkeit.
- Psychosen, psychoseähnliche Zustände.
- Vermindertes Bewusstsein.
- Zerstörung der natürlichen Lebensfreude.
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Cool durch Drogen?
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