Scientology Kirche eröffnet europäisches Büro in Brüssel

(BRÜSSEL) Die Scientology Kirche International gibt es nun auch offiziell im Europäischen Viertel in Brüssel. Ihr europäisches Büro für öffentliche Angelegenheiten und Menschenrechte wurde mit einer zweitägigen Serie von Veranstaltungen im Gebäude an der Rue de la Loi 91 – gerade unten an der Strasse zum Europäischen Parlament und zur Europäischen Kommission – eröffnet; dieses wurde renoviert, hat aber seinen neoklassischen Regentenstil beibehalten. Bei der grossen Eröffnungsveranstaltung waren über 300 Repräsentanten der Europäischen Institutionen, religiösen Gruppen, der Menschenrechtsexperten wie auch Mitglieder des diplomatischen Korps anwesend.

Besonders wichtige Sprecher informierten im Rahmen der Eröffnungsveranstaltung die Zuhörer von ihren Erfahrungen mit der Arbeit der Kirche in den Bereichen Menschenrechte und Religionsfreiheit. Sie wurden eingeführt von dem neu ernannten Direktor des neuen Brüsseler Hauptsitzes der Kirche, Fabio Amicarelli, dem früheren Koordinator für öffentliche Angelegenheiten und Menschenrechte der Kirche in Italien. Diese Sprecher waren:

Bob van den Bos, niederländisches Mitglied des Europäischen Parlaments und Rapporteur zum   Menschenrechtsbericht des Parlamentes im Jahre 2002;

Bashi Quraishy, Präsident des Europäischen Netzwerks gegen Rassismus (ENAR) und Chefredakteur von MediaWatch;

J.L. Janssen Van Raay, der 22 Jahre im Europäischen wie auch im Niederländischen Parlament und im Europarat war; er ist Empfänger des Ordens Legion d´Honeur von Frankreich und des deutschen Bundesverdienstkreuzes;

Prof. Gerhard Besier vom Hannah-Ahrendt-Institut für Studien zum Totalitarismus an der Universität Dresden;

Chris Brightmore, Lektor an der Universität von Leicester, der als Polizeichef von Scotland Yard verantwortlich war für die Beschlagnahme der grössten Menge an Heroin in England.

Am Ende der formellen Zeremonie erläuterte Kurt Weiland, Mitglied des Vorstandes der Scientology Kirche International, dass die Entscheidung der Kirche, ein Menschenrechtsbüro in Brüssel zu schaffen, motiviert ist durch das Engagement, zu helfen, eine soziale Atmosphäre zu schaffen, in der die Rechte und Freiheiten, wie sie in der Universellen Erklärung zu den Menschenrechten festgehalten sind, verwirklicht werden können. „Wir sind der festen Überzeugung, dass eine Bedrohung für die Freiheit eines Individuums eine Bedrohung für die Freiheit aller ist.“, erklärte er.

Auf einer Pressekonferenz gab Herr Weiland die Proklamation zu Religion, Menschenrechten und Gesellschaft bekannt; das ist die abschliessende Stellungnahme der Kirche zu wichtigen Themen wie die Rolle der Religion in der Gesellschaft, der Glaubensfreiheit, der Redefreiheit, der Demokratie, des Rechts, der Beziehungen von Kirche und Staat, der Informationsfreiheit, einer multikulturellen Gesellschaftt, der Rechte von Eltern und Kindern und vielen anderen Themen. Die zweiundzwanzig Punkte umfassende Deklaration umschreibt das Engangement der Kirche für Menschenrechte und erklärt, dass „weder Staaten noch religiöse Gruppen das Recht besitzen, die religiöse Überzeugung einer Person weder direkt noch indirekt zu kontrollieren. Auch dürfen Staaten das Recht einer Person, sich religiösen Gruppen anzuschliessen oder diese zu verlassen, nicht beschneiden.“

Direktor Amicarelli sagte, dass das neue Büro als zentraler Punkt für die Menschenrechtsaktivitäten der Kirche in Europa und als Ressource für diejenigen fungieren wird, die nach Hilfe suchen, um Drogenprobleme, Analphabetentum, Unmoral und Kriminalität zu lösen. „In Europa unterstützt unsere Kirche derzeit 169 Programme zur sozialen Verbesserung. Als Teil unseres Engagements zur Verbesserung der Gesellschaft versprechen wir, die Anzahl dieser in den oben genannten Kategorien jeweils zu verdreifachen.“ sagte er.

Das Gebäude beherbergt die erste ständige europäische Ausstellung zu Scientology; diese erstreckt sich über drei Etagen und besteht aus 750 Vorführungen. Es stellt die weltweit laufenden sozialen Verbesserungsprogramme vor, die auf den Entwicklungen des Stifters der Scientology Religion, L. Ron Hubbard beruhen. Die Ausstellung beschreibt ebenfalls die Initiativen der Kirche zu den Menschenrechten und erläutert die Grundlagen der Religion. Die Ausstellung steht offen für Besucher täglich in der Zeit von 9.00 Uhr bis 16.30 Uhr; Führungen werden durchgeführt. Weitere Informationen sind verfügbar auf www.scientology-europe.org.

„Unsere Kirche hat eine lange Tradition beim Aufspüren und Veröffentlichen von Menschenrechtsverletzungen, damit diese ausgemerzt werden können; diese Ausstellung dokumentiert einige dieser Untersuchungen.“ sagte   Reverend Weiland von der Scientology Kirche International. „Dieses neue Büro – in Kombination mit der gesammelten Mitarbeitererfahrung von mehr als fünfzig Jahren beim Eintreten für Menschenrechte – ist ein Beleg für das Engagement der Kirche, Menschenrechte für alle zu erhalten.“

In der Ausstellung wird eine Aktion gezeigt, die unternommen wurde, um Menschenrechte zu schützen, die in den 70er Jahren des vorigen Jahrhunderts Schlagzeilen machte, als die Existenz und der Betrieb von schwarzen Sklavenarbeiterlagern während der Apartheid in Südafrika von Scientologen aufgedeckt wurde. Private Firmen und korrupte Beamte aus der Regierung wurden dabei erwischt, wie sie Schwarze für Millionen-Dollar-Gewinne unter Drogen setzten und einsperrten. Die Kirche war heftigen Übergriffen der Apartheid-Regierung ausgesetzt, nachdem sie sich geweigert hatte, nichts zu sagen und die Veröffentlichung der Fotos von den Lagern zu unterdrücken. Als internationale Gremien die Angelegenheit untersuchten und die Lager verurteilten, wurde die Kirche entlastet und erhielt später die offizielle Anerkennung als Religion in Südafrika.

Im Australien der 80er Jahre wurden psychiatrische Greueltaten, die unter dem Deckmantel der „Tiefschlaftherapie“ begangen wurden, von Scientologen aufgedeckt, die nachwiesen, dass kriminelle Psychiater viele Patienten verstümmelt, vergewaltigt und getötet hatten. Aufgrund der Arbeit der Scientologen wurden die Psychiater vor Gericht gestellt und die Praktik wurde verboten.

Seit Jahrzehnten bezieht die Kirche massiv Stellung gegen die psychiatrische Abstempelung und das Unter-Drogen-Setzen von Kindern. Die Kinder vor solchen „Dealern in weissen Kitteln“ zu schützen wurde in der Europäischen Union ebenso wichtig wie in den Vereinigten Staaten, wo sich die Verschreibungsrate seit 1997 um 37% erhöht hat, so dass sich nunmehr etwa 6-8 Millionen Kinder und Erwachsene auf Drogen befinden, die für erfundene „Krankheiten“ verschrieben wurden. Einige Eltern wurden von Schulen gezwungen, als Vorbedingung für deren Ausbildung ihre Kinder auf verschriebene psychiatrische Drogen zu setzen. Den Kindern werden gefährliche Seelen-Stimulantia gegeben, die auch in der Strassendrogenszene bekannt sind und zu Dopingzwecken im Sport verwendet werden.

Als Antwort auf diese Bedenken erliess das Repräsentantenhaus im März diesen Jahres – unter überwältigender Mehrheit von 425 zu 1 Stimmen – das Gesetz zur Verschreibung von Medikamenten für Kinder. Nach dem Gesetz ist es den Schulbeamten verboten, von Studenten zu verlangen, Rezepte als Bedingung für die Teilnahme am Unterricht zu nehmen.

Martin Weightman, Direktor für Menschenrechte der Kirche in Europa, präsentierte die Einführung einer Kampagne zur Ausbildung in den Menschenrechten. Als ein erster Schritt wurden Zehntausende von Büchlein mit dem Titel „Ein Leitfaden für den Frieden durch Menschenrechte“ in verschiedenen Sprachen gedruckt; diese werden anlässlich von Veranstaltungen und Konferenzen in allen europäischen Ländern kostenlos ausgegeben, um die Ausbildung in den Menschenrechten zu unterstützen. Die Universelle Erklärung der Menschenrechte sowie die Europäische Konvention für Menschenrechte werden in diesem Buch beschrieben.

Er sagte, dass die Scientology Kirche viele Jahre erfolgreich für die Menschenrechte eingetreten ist und dass Religionsfreiheit für die Menschen aller Glaubensrichtungen eine besondere Rolle in den Anstrengungen der Kirche spielt. Er erläuterte, dass die Kirche nunmehr ihre Ausbildung in den Menschenrechten und den Kampagnen zur Verbesserung der Gesellschaft in Europa auf eine breitere Basis stellen wird. Das neue Büro in Brüssel verfügt über zwölf Mitarbeiter, die aus sechs europäischen Ländern stammen, um diese Programme in ganz Europa zu koordinieren.